Am Dienstag, den 01. Juli 2025, war es wieder so weit: Das internationale Reitturnier CHIO Aachen öffnete seine Tore – und wir durften live dabei sein. Seit 1924 ist das CHIO das renommierteste und größte Pferdesportturnier der Welt und zieht jährlich Hunderttausende Reitsportbegeisterte aus aller Welt nach Nordrhein-Westfalen. Mit fünf verschiedenen Disziplinen – Springen, Dressur, Fahren, Voltigieren und Vielseitigkeit – bietet das Turnier für jeden etwas. Dieses Jahr traten über 350Reiterinnen und Reiter aus aller Welt an. Mehr als 350.000 Zuschauerinnen und Zuschauer strömten auf das weitläufige Gelände – und wir mittendrin.

Unser Team von der Schülerzeitung begleitete den Dienstag voller spannender Eindrücke, interessanter Gespräche und packender Wettkämpfe. Wir sprachen mitSportlerinnen, Zuschauern und erhielten exklusive Einblicke hinter die Kulissen des CHIO. In diesem Artikel erzählen wir nicht nur von den Highlights des Turniers, sondern nehmen euch mit auf eine Reise durch die Welt des internationalen Pferdesports.

Das Gelände – Eine eigene Welt

Wer das CHIO besucht, betritt eine ganz eigene Welt. Das Turniergelände ist gigantisch – aufgeteilt in verschiedene Bereiche für jede Disziplin: Das große Dressurstadion, das beeindruckende Springstadion, weitläufige Flächen für die Vielseitigkeit, Voltigierbereiche und Strecken für das Fahren mit Kutschen.

Hinter den Kulissen befinden sich die Stallungen mit Platz für rund 400 Pferde. JederStall ist sorgfältig vorbereitet – mit Strohbett, Futterplatz und Ruhebereich für die Vierbeiner. Die Reiterinnen und Reiter übernachten meist in umliegenden Hotels, verbringen ihre Tage aber auf dem Gelände – bei ihren Pferden, auf dem Platz oder in der Reiterlounge. Diese Lounge ist nur für aktive Teilnehmer, Organisatoren und Pressevertreter zugänglich – ein Rückzugsort mit Sofas, Monitoren für Liveübertragungen, kühlen Getränken und kleinen Speisen.

Nicht nur Reitsportprominenz war anwesend – auch Influencer wie Lia (bekannt durch ihren Account LiaundAlfi auf TikTok, Instagram und YouTube) waren vor Ort, genau wie der Sänger Álvaro Soler, der bei der Eröffnungsfeier für musikalische Highlights sorgte.Springreiten – Spannung und Präzision im Hauptstadion

Das Herzstück der CHIO ist und bleibt das Springreiten. Im Hauptstadion, das bis zu 40.000 Zuschauer fasst, treffen Weltklasse-Reiterinnen und -Reiter auf anspruchsvolle Parcours. Die Hindernisse sind hoch – bis zu 1,5 Meter – und technisch anspruchsvoll. Wer hier einen fehlerfreien Ritt in guter Zeit schafft, gehört zur Weltelite. Doch nicht nur Weltstars machten den Tag besonders – auch junge Talente wie

Johanna Beckmann sorgten für spannende Momente. Wir trafen die 21-jährige Springreiterin zum Interview:

Interview mit Johanna Beckmann – Eine junge Reiterin auf dem Weg nach oben

Redaktion: Hallo Johanna! Schön, dass du dir Zeit für uns nimmst. Magst du dich kurz vorstellen?

Johanna: Sehr gern. Ich heiße Johanna Beckmann, bin 21 Jahre alt und Springreiterin.

Redaktion: Bist du heute auch am Start?

Johanna: Ja, ich starte heute in der U25-Springprüfung – das ist eine der Nachwuchsklassen hier beim CHIO.

Redaktion: Und, bist du nervös?

Johanna (lacht): Eigentlich nicht. Ich bin konzentriert. Die Vorbereitungen liefen gut, und ich freue mich auf den Ritt.

Redaktion: Mit welchem Pferd trittst du an?

Johanna: Ich reite mit meiner Stute Emelie van de Mirania Stam. Sie ist 13 Jahre alt, erfahren, springfreudig – und wir sind ein eingespieltes Team.

Redaktion: Was ist dein Ziel für heute?

Johanna: Ich möchte eine fehlerfreie, flüssige Runde reiten – mit einer guten Zeit. Ich will mich selbst verbessern und zeigen, was wir können.

Redaktion: Wie hast du dich auf die CHIO vorbereitet?

Johanna: Wir haben gezielt auf Rasenplätzen trainiert, weil das CHIO fast ausschließlich Rasenspringplätze hat – das ist ungewohnt. Außerdem stand Konditionstraining auf dem Plan. Und natürlich: viele Turniere zur Routine.

Redaktion: Ist das dein erstes Mal hier als Reiterin?

Johanna: Ja, als aktive Teilnehmerin. In den letzten Jahren war ich schon mehrfach als Zuschauerin oder Begleitperson dabei – aber hier selbst zu reiten ist eine ganz neue Erfahrung.

Redaktion: Worin unterscheidet sich das CHIO von anderen Turnieren?

Johanna: Es ist einfach größer. Es sind mehr Zuschauer, mehr Druck, mehr internationale Konkurrenz – und das Stadion ist gigantisch. Der Boden, die Stimmung, alles ist beeindruckend.

Redaktion: Gab es in deiner bisherigen Karriere besondere Highlights?

Johanna: Auf jeden Fall! Mein größter Moment war der Gewinn der U25- Europameisterschaft. Auch die Teilnahme an der Global Champions League war etwas ganz Besonderes. Aber hier in Aachen mitzureiten – das erfüllt einen Traum. Es fühlt sich ein bisschen an wie Champions League im Fußball.

Redaktion: Was bedeutet dir der Reitsport persönlich?

Johanna (nachdenklich): Sehr viel. Es ist nicht nur ein Sport – es ist eine Lebensweise.

Die Verbindung zum Pferd, das Vertrauen, das tägliche Training – das geht weit über den Wettbewerb hinaus.

Redaktion: Vielen Dank für das offene Gespräch – und viel Erfolg heute!

Johanna: Danke! Vielleicht sieht man sich ja bei der Siegerehrung!

Johanna Beckmann schloss Ihren Wettkampf erfolgreich mit dem dritten Platz und einer Zeit von 47,85 Sekunden ab. Wir gratulieren herzlich!

Die CHIO Aachen 2025 war ein unvergessliches Erlebnis. Vom ersten Galopp bis zum letzten Applaus begleitete uns eine Woche voller Spannung, Emotionen und sportlicher Spitzenleistungen. Ob auf dem Rasen, im Dressurviereck oder bei einer Tasse Kaffee in der Journalistenlounge – überall spürte man die Energie und Leidenschaft, die diesen Sport ausmachen.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die uns diesen Besuch ermöglicht haben.

Artikel verfasst von Amelie Neuzerling & Joshua Botta

Fotos: Fabian Laroche